Uns Uwe
März 29, 2019Kurzurlaub im Harz
März 15, 2019Als wir uns verabredeten und wie vereinbart an der Haustür klingelten, machte uns zunächst niemand auf. Einen kurzen Moment hatten wir Zweifel, nahmen das Mobiltelefon und versuchten Herrn K. (51 J.) zu erreichen.
Rasch nahm er den Hörer ab und erwiderte: „Schon so spät? Bin noch mit meinem Bruder einkaufen und komme sofort, bitte warte einen Moment, wir sind gleich da.“
Die letzten Wochen wird Herr K. Zuhause ambulant palliativmedizinisch betreut und durch seine Geschwister begleitet, die eigens lange Reisen auf sich nehmen um ihren Bruder nicht allein zu lassen.
Inzwischen ist Herr K. eingetroffen und bei lauen Temperaturen nehmen wir Platz auf seiner schönen Gartenterrasse. Das Haus ist liebevoll eingerichtet, der Garten wunderbar angelegt und sogar mit einem kleinen Pool ausgestattet. „Meine Lunge ist im Arsch. Ohne Sauerstoffgerät kann ich es manchmal kaum aushalten. Ich ärgere mich, dass ich zwei Jahre lang an mich „herumdoktern“ lassen habe und nun doch bald gehen muss“, erwähnte Herr K. bei unserem Besuch
Herr K. wirkt wieder gefasst, steckt sich eine Zigarette an und erzählte, dass das Haus bald verkauft wird und er nochmal seine Eltern im entfernten Mecklenburg/Vorpommern besuchen möchte. Vom Palliativstützpunkt LK Oldenburg & Delmenhorst wurde er bereits im Hospiz angemeldet, die sich rührend um Herrn K. bemühen.
Wir unterhielten uns über die Möglichkeiten im Hospiz und berichteten, dass jede(r) Bewohner(in) dort Gast genannt- und auch so behandelt wird.
Wir informierten auch, dass der Aufenthalt im Hospiz für die Gäste zuzahlungsfrei ist und spürten sofort eine Erleichterung in seinen Augen.
„Es wäre schön, wenn ich noch ein paar Tage zu meinen Eltern kann, um mich von denen zu verabschieden. Allerdings habe ich noch meine medizinischen Geräte, die mitgenommen werden müssen, allein würde ich die Reise nicht schaffen und kann gar nicht glauben, dass Ihr mir die Reise ermöglicht.“ erwiderte Herr K.
Herr K. erlebte sehr wunderschöne Tage bei seinen Eltern und seiner Familie, fuhr sogar nach Stralsund ins Meeresmuseum, dass er zuletzt als Kind sah. Über WhatsApp informierte er gelegentlich und verschickte Foto´s.