Es ist mittags, draußen herrschen schon wahrhaftig tropische Temperaturen, als sich ein Rettungswagen des DRK-Kreisverband Wesermarsch e.V. den Weg aus der Wesermarsch zum Klinikum Oldenburg macht. Im Fahrzeug sitzen zwei Ehrenamtliche des DRK-Wesermarsch und unser 1. Vorsitzender Mark Castens.
Nach einer halbstündigen Fahrt im klimatisierten Fahrzeug erreicht das Team das Klinikum Gelände an der Rahel-Straus-Straße und wurde herzlich vom Pflegepersonal der Palliativstation der Klinik empfangen.

Durch eine Krankenschwester des Klinikums erfuhren wir zwei Tage zuvor vom Wunsch der 77-jährigen Frau W. aus Edewecht, die noch einmal nach Hause möchte, um von der Familie und dem geliebten Haustier Abschied zu nehmen.

Für diesen Ausflug wurde Frau W. eigens vorbereitet und medizinisch mit einer sog. Schmerzpumpe ausgestattet, um permanent mit Schmerzmittel versorgt zu werden.
Als das Dreiergespann ins Zimmer von Frau W. kam, freute sich Frau W. besonders im Beisein ihres Ehemannes, schließlich sollte ihr Wunsch in Erfüllung gehen.
Liegend und mit Sauerstoffversorgung machte sich Frau W. im Rettungswagen des DRK auf den Weg. Während der Fahrt nach Edewecht schlief sie geschwächt immer wieder ein und wurde von ihrem Ehemann an der Hand gehalten.

Die Fahrt verlief ruhig und je näher das Ziel in Sicht rückte, stieg die Freude auf das eigene Haus, den Sohn und dessen Frau, aber auch den Hund und den Garten wiederzusehen.
Als dann das Fahrzeug auf der Auffahrt einfuhr, wurden sie liebevoll von der Familie empfangen und der Besuch der Mutter, die schon mehrere Wochen im Klinikum liegt, sehnsüchtig erwartet.
Durch die enorme Kraft der Sonne war es draußen so heiß, dass Frau W. mit der Trage und der Sauerstoffzufuhr ins kühle Haus gebracht wurde, statt wie ursprünglich geplant auf die Terrasse.
Im Haus, wollte sie schließlich sitzend am Kaffeetisch die Zeit mit ihrer Familie verbringen und so setzte sie das Team des DRK von der Trage in den liebgewonnenen Sessel.
Kurz noch wurde ein Foto erstellt und dann zog sich das Team vom Lebenswunsch e.V. und den ehrenamtlichen Sanitätern des DRK zurück.
Schließlich sollte diese kostbare Zeit mit der eigenen Familie ungestört sein und bleiben.

Nach gut einer dreiviertel Stunde war Frau W. sehr geschwächt und bestimmte den Zeitpunkt der Rückfahrt ins Klinikum Oldenburg selbst.
Glücklich und zufrieden hat sie diese Zeit mit ihrer Familie sehr genossen und strahlte mit einem Lächeln und freudigen Blicken unseren Wunscherfüller an, der die gesamte Organisation der Anfrage in die Hand nahm.

Emotional und sichtlich berührt blieben die Familienangehörigen zurück und winkten dem abfahrenden Fahrzeug hinterher.